Nicht nur die hohen Heizölpreise, sondern auch die politischen Unsicherheiten treiben die Besitzer von Ölheizungen an den Rand der Verzweiflung. Darum werden immer mehr Menschen aktiv und suche nach einer Alternative zur Ölheizung. Hinzu kommt noch, dass ältere Anlagen nacheinander austauschpflichtig werden.
Welche Ölheizungen sind austauschpflichtig?
Haben Sie in Ihrem Haus einen Ölkessel, der schon mehr als 30 Jahre auf dem Buckel hat, unterliegt dieser nach dem Gebäudeenergiegesetz, kurz GEG, der Austauschpflicht. Allerdings hat der Gesetzgeber auch Ausnahme, die weiterbetrieben werden dürfen, in petto:
– Ölheizungen mit einer Leistung von weniger als 4 oder mehr als 400 kW
– Brennwertkessel
– Niedertemperaturkessel
– Heizkessel, die nur dazu dienen, Warmwasser zu bereiten
– Ölheizungen in selbst bewohnten Ein- oder Zweifamilienhäusern mit höchstens zwei Wohnungen, deren Eigentümer vor dem 01.02.2002 einzogen. Dazu zählen auch Kinder, die nach dem genannten Datum geerbt haben und als neuer Eigentümer schon vor dem Jahr 2002, in dem Haus leben.
– Jegliche Ölheizung, wenn der Eigentümer einen Beweis vorlegen kann, dass ein Heizungsaustausch unwirtschaftlich wäre. Dieser Fall tritt besonders häufig in ländlichen Gebieten auf, wo die Häuser nicht an das Fernwärme- oder Gasnetz angeschlossen sind.
Alternativen für Ölheizungen
Wenn Sie die alte Ölheizung austauschen müssen, stehen Ihnen verschiedene Modernisierungsmöglichkeiten zur Verfügung.
Wärmepumpen
Im Prinzip arbeitet eine Wärmepumpe wie eine Klimaanlage. Die Umgebungswärme wird genutzt, um mithilfe eines Kältemittels die Räume zu kühlen oder zu heizen. Dafür muss natürlich Strom eingesetzt werden. Bei einer Fläche von 150 qm muss man mit etwa 4.000-5.000 Kilowattstunden im Jahr rechnen. Nicht in jedes Gebäude lässt sich eine Wärmepumpe anschließen. Zudem sollte das Haus gut gedämmt sein, damit die Wärmepumpen eine energieeffiziente Arbeit verrichten können.
Holzofen
Die sogenannten Hackschnitzel-, Scheitholzheizungen- und Pelletöfen wurden in den vergangenen Jahren immer beliebter. Zum einen verursacht Holz als Brennstoff weitaus weniger Emissionen als Öl oder Gas. Zum anderen beinhalten diese Holz-Heizsysteme einen Pufferspeicher, der die Wärme und mehrere Tausend Liter warmes Wasser zwischenspeichern kann.
Gasheizungen
Laut Regierung galten die Gasbrennwertkessel noch als umweltfreundlichere Alternative zu den Ölheizungen. Die meisten Ölheizsysteme lassen sich problemlos in Gassysteme umwandeln. Durch die instabile politische Situation, aufgrund des Ukraine-Krieges seit Februar 2022 haben sich allerdings die Gaspreise im Vergleich zu 2021 mehr als verdoppelt.
Welche Entscheidung sollten Sie treffen?
Sollten Sie sich in der Situation befinden, dass Sie ihre Heizung austauschen müssen, gilt es erst mal nichts zu überstürzen. Die Regierung hat sich tatsächlich noch immer nicht auf Alternativen geeinigt, die auch Jahre Bestand haben werden. Neben Holz, Wärmepumpe und Co, gibt es noch viele weitere Möglichkeiten. Hierbei gilt, dass Sie immer berücksichtigen, dass sich nicht alle Heizsysteme für Ihr Haus eignen. Ein Fachmann muss in dieser Situation geholt werden, der gute Aufklärungsarbeit leistet.