Definition und Herkunft
Meadowscaping beschreibt die Umgestaltung konventioneller Rasenflächen in artenreiche, naturnahe Wiesen. Die Idee stammt aus dem angelsächsischen Raum, hat sich aber in den vergangenen zwei Jahren stark im deutschsprachigen Gartenbau etabliert. Anstelle eines kurz geschorenen Rasens dominieren jetzt heimische Gräser und Wildblumen, die eine dem natürlichen Grünland nachempfundene Struktur bilden. yardzen.com
Ökologische Vorteile
Durch die höhere Pflanzenvielfalt entsteht ein dauerhaftes Blühangebot für Wildbienen, Schmetterlinge und Vögel. Laut Expertenschätzungen kann die Umstellung auf Meadowscaping die Zahl der insektenrelevanten Pflanzenarten in Privatgärten um das Drei- bis Vierfache erhöhen. Gleichzeitig reduziert sich der Pflegeaufwand, weil nur ein bis zwei Mahdgänge pro Saison nötig sind. womanandhome.com
Umsetzung in der Praxis
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Bodenvorbereitung: Entfernen der Rasennarbe, flaches Aufrauen des Untergrunds
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Saatgut: Regiozertifizierte Mischungen aus Gras- und Wildblumensamen
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Pflege im ersten Jahr: Regelmäßiges Wässern bis zur Etablierung, danach schnittarme Bewirtschaftung
Eine anfängliche Blütenlücke lässt sich mit früh keimenden Arten wie Kornblume, Klatschmohn oder Ringelblume überbrücken. americanmeadows.com
Akzeptanz und Herausforderungen
Kommunale Grünflächenämter melden wachsende Nachfrage nach Wieseninseln in Parks. Kritisch bleibt der optische Übergang, wenn im Hochsommer braune Samenstände dominieren. Viele Gartenbesitzer setzen daher auf Teilflächen, um den gewohnten Raseneindruck nicht vollständig aufzugeben. antje-mueller.net
Ausblick
Angesichts steigender Temperaturen und zunehmender Trockenphasen gilt Meadowscaping als kostengünstige Antwort auf den Klimawandel. Branchenanalysten erwarten, dass bis 2030 rund 15 % der privaten Gartenflächen in Deutschland zumindest teilweise als Wiese bewirtschaftet werden.