Seite wählen

Die optimale Wintergartendämmung

06.06.2012 | Mein Haus

Der Wintergarten ist besonders in der Übergangszeit beliebt, wenn in der freien Natur die Temperaturen einen längeren Aufenthalt nicht zulassen. Ein mit dem Haus verbundener Wintergarten kann allerdings leicht zur Energieschleuder werden, die Wärme entweicht über die Verglasung vorrangig nach oben. Auch Fenster- und Türeinbauten sind oft nicht dicht genug für eine ausreichende Wärmeisolierung.

Wärmedurchgang im Wintergarten
In der Regel wird im Wintergarten die Hausheizung genutzt, auch Kamine sind üblich. Bei mangelnder Isolierung erzeugt dies nicht nur hohe Kosten, auch die Gesundheit leidet durch Zugluft. Damit verfehlt der Wintergarten seinen Zweck als Bindeglied zwischen Wohnraum und freier Natur. Sollte er als angeschlossener Wohnraum genutzt werden, sind überdies gesetzliche Bestimmungen einzuhalten, die hohe Anforderungen an Verglasungen und Profile bezüglich der Wärmedämmung stellen. Der Wärmeverlust wird durch den U-Wert angegeben, der den Energiedurchsatz pro Zeit- und Flächeneinheit angibt. Eine Wattzahl sagt aus, welche Wärmemenge pro Stunde bei 1° C Temperaturdifferenz zwischen innen und außen auf 1 m² Fläche durchgesetzt wird. Es ist also ein recht kleiner U-Wert anzustreben, der durch Dämmmaßnahmen jedoch dem g-Wert umgekehrt proportional gegenübersteht. Der g-Wert misst die Sonneneinstrahlung, die bei sehr effektiver Dämmung weniger genutzt wird, gerade im Herbst und Winter aber gewünscht wird. Der Kompromiss bei der Verglasung zielt daher auf einen U-Wert zwischen 1,1 bis 1,9, der noch genügend Sonnenwärme durchlässt. Bei U < 0,9 sinkt der g-Wert zu stark ab, es wird weder genug Sonnenwärme genutzt noch erhalten die Pflanzen genügend Licht.

Wintergarten isolieren
Bei der Isolierung kommt es auf zwei Faktoren an: die richtige Verglasung und die Dichtigkeit von Fenstern, Türen, Dach und Übergängen im Wintergarten. Für die Verglasung werden Scheiben mit einem U-Wert zwischen 1,1 bis 1,9 gewählt, die je nach Geschmack wenigstens stellenweise getönt sein können. Die Dichtigkeit wird mit Papier geprüft, das zwischen Tür/Fenster und den entsprechenden Rahmen geklemmt wird und dann fest sitzen muss. Lässt es sich hindurch ziehen, ist die Stelle nicht dicht, die Isolation muss erneuert werden. Auch die Rahmenwerkstoffe sind Orte des Wärmedurchgangs, sie sind nach der DIN V 4108-4: 2002-02 eingestuft und weisen einen U-Wert entsprechend der RMG 1 (Rahmenmaterialgruppe) von < = 2,0 W/m²K auf. Das ist seit den späten 1990er Jahren auch mit Aluminiumkonstruktionen möglich, zumindest senkrechte Elemente werden auch in der RMG 1 angeboten. Für Aluminium-Fassadenkonstruktionen zur Errichtung eines Wintergartens gilt das Gleiche. Wer einen Wintergarten neu konzipiert, sollte gerade bei den beliebten Aluminiumkonstruktionen auf die RMG 1 achten, denn die RMG 2.2 und senkrechte Fensterelemente mit RMG 2.1 werden nach wie vor angeboten.

Bildnachweis: © Klaus Rose – Fotolia.com

Die letzten Beiträge aus dieser Rubrik: