In den letzten Jahren wurde es immer wichtiger, dass wir Menschen unsere Bäume mit gießen unterstützen. Früher konnten wir Bäume ab einem gewissen Alter einfach wachsen und gedeihen lassen. Dies ist heute aufgrund des Klimawandels nicht mehr möglich. Denn durch den Klimawandel werden die Sommer in Mitteleuropa immer heißer und trockener. Durch diese Trockenheit wird es zunehmend nötig, dass wir unsere Bäume bewässern. Wenn wir dies nicht tun, können Bäume nicht nur kurzzeitig Blätter verlieren, sondern ggf. für den folgenden Winter nicht genug Nährstoffreserven einlagern und dann enorm anfällig gegen Kälte sowie Schnee werden. Ein Absterben der Äste oder gar des ganzen Baumes kann dadurch leider durchaus vorkommen.
Der Klimawandel sorgt dafür, dass wir unsere Bäume gießen müssen. Aber wann ist der beste Zeitpunkt für die Bewässerung der Bäume? Und woran erkennt man den Wassermangel eines Baumes?
Wann sollte man Bäume gießen?
Grundsätzlich sollten wir Bäume bei ganz offensichtlichen Anzeichen wie hängenden und vertrockneten Blättern mit Wasser versorgen. Diese Anzeichen deuten nämlich auf einen starken Wassermangel hin. Es wäre für den Baum aber besser, wenn wir ihn bereits vor diesen Anzeichen bewässern, also einfach dann, wenn die Erde trocken ist oder es lange nicht geregnet hat. Dies ist auch unabhängig von der Jahreszeit. Speziell im Frühling, in der ersten Hälfte der Vegetationszeit, ist es von großer Bedeutung, dass die Bäume ausreichend mit Wasser versorgt sind, denn in dieser Phase wächst der Baum am meisten und bildet neue Triebe und Blätter. Ein allfälliger Wassermangel im Frühling wird sich also speziell im späteren Verlauf des Jahres stark bemerkbar machen. Leider können wir zu dieser Zeit dann aber nicht mehr intervenieren.
Mit wie viel Wasser sollte man einen Baum gießen?
Neben dem richtigen Zeitpunkt für das Gießen ist aber auch die Wassermenge, welche wir dem Baum mit einem Gießgang verabreichen, maßgebend für seine Gesundheit. Bei der benötigten Wassermenge gibt es bei verschiedenen Baumarten und unterschiedlichem Alter teilweise große Unterschiede. Als einen Richtwert können wir bei Jungbäumen eine Wassermenge zwischen 75 und 100 Liter Wasser pro Gießgang nehmen. Bei älteren Bäumen sollten wir dem Baum 150 bis 200 Liter Wasser pro Bewässerung zukommen lassen.
Wie oft sollte ein Baum gegossen werden?
Eine weitere entscheidende Frage bei der Bewässerung der Bäume ist, wie oft wir diese gießen sollten. Und auch hier kommt es wieder auf die Art des Baumes sowie auf die Periode an, in welcher wir uns befinden. Denn in einer Trockenheitsperiode benötigt ein Baum viel mehr Wasser als sonst. Grundsätzlich können wir mit 1 – 2 Bewässerungen in der Woche aber nichts falsch machen. In enormen Hitzewellen sollte man die Bäume ggf. mit einem dritten Bewässerungsgang pro Woche unterstützen, damit diese genügend Nährstoffe erhalten.
Welche Gießmethoden eignen sich zum Bäume gießen?
Eine weitere entscheidende Frage ist, mit welcher Gießmethode wir arbeiten. Denn es gibt unterschiedliche Methoden, welche alle Vor- und Nachteile mit sich bringen. Die erste Gießmethode ist die altbekannte Gießkanne. Mit dieser können wir das zu gießende Wasser beliebig weit transportieren, da sie nicht an eine Wasserquelle angeschlossen ist. Wir könnten also auch einen weit von einer Wasserquelle entfernten Baum mit einer Gießkanne gießen. Neben diesem großen Vorteil gibt es leider aber auch einen relativ fatalen Nachteil. Da eine Gießkanne in diesem Sinne eine mobile Wasserquelle ist, können wir nur eine sehr geringe Menge Wasser darin transportieren. Handelsübliche Gießkannen haben ein 10 Liter Fassungsvermögen. Dadurch müssen wir viele Male zur Wasserquelle laufen, um einem Baum genügend Wasser geben zu können.
Die nächste Bewässerungstechnik, welche uns allen sicherlich bekannt ist, ist der Gartenschlauch. Da wir mit dem Schlauch direkt an einer Wasserquelle angeschlossen sind, können wir den Baum mit der benötigten Menge Wasser versorgen, ohne zwischen der Quelle und dem Baum hin und her laufen zu müssen. Dabei ist die Reichweite eines Gartenschlauches aber begrenzt und wir können damit nur Bäume in der Reichweite des Gartenschlauches wässern. Noch ein anderes Problem bei der Anwendung des Schlauches ist, dass in sehr kurzer Zeit eine relativ große Menge Wasser zum Baum und demnach auch in die Erde, in welcher sich die Wurzeln befinden, kommt. Dadurch kann es passieren, dass der Boden nicht dazu fähig ist, all dieses Wasser aufzunehmen. Das Wasser, welches eigentlich für den Baum gedacht war, fließt einfach oberflächlich ab und verdunstet.
Noch relativ unbekannt ist die Gießmethode mit einem sogenannten Baumbewässerungssack. So einen Bewässerungssack müssen wir als erstes am Baum anbringen und dann mit der entsprechenden Menge Wasser füllen, mit der wir den Baum gießen wollen. Anschließend lässt der Sack über zwei kleine Löcher an der Unterseite das Wasser langsam und in einer kleinen Menge in die Erde fließen. So wird sichergestellt, dass kein wertvolles Wasser verdunstet oder durch den Wurzelbereich durchsickert. Neben diesem positiven Aspekt hat dieses System noch einen weiteren positiven Punkt. Denn obwohl der Bewässerungsprozess mit dem Sack mehrere Stunden dauert, brauchen wir nur ganz am Anfang den Sack mit einer großen Menge Wasser füllen. Den Rest macht der Baumbewässerungssack von selbst und wir können die Zeit anders nutzen.
Das immer wärmer werdende Klima und die immer länger anhaltende Trockenheit machen den Bäumen schwer zu schaffen. Umso wichtiger ist es, die Bäume regelmäßig und vor allem auch richtig zu wässern. Denn nur dadurch ist es möglich, dass die Bäume genügend Energie haben und nicht absterben. Im Grunde genommen hilft jede Art der Bewässerung für den gesunden Erhalt des Baumes. Denn auch wenn ein bisschen Wasser verdunstet, erhält der Baum immer noch mehr Wasser und somit Energie, als wenn wir ihn gar nicht bewässert haben. Wenn wir aber die maximale Effizienz bei einem Gießvorgang für einen Baum herausholen wollen, dann ist ein Baumbewässerungssack definitiv die beste Methode. Denn dieser Sack spart uns nicht nur Zeit, sondern versorgt den Baum auch bestmöglich und ohne Verluste durch Verdunstung oder oberflächlich abfließendes Wasser.
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